Bericht zur öffentlichen ISEK-Veranstaltung

Es wurde viel diskutiert über die Zwischenergebnisse des ISEK Gladbeck wächst zusammen am Abend des 3. November. Die wichtigsten Themen fassen wir hier für Sie zusammen.

Wie kann man den öffentlichen Straßenraum verbessern? Wie geht es mit dem Stadtteilpark  Butendorf weiter? Haben Sie Ideen für den neuen Eingang zur Fußgängerzone am Oberhof? Was kann jede:r selbst für ein lebendiges Gladbeck beitragen? Das waren die Fragen, die bereits in der Einladung der Stadtverwaltung zur öffentlichen ISEK-Veranstaltung formuliert wurden, und auf die natürlich Antworten gesucht wurden.

Zunächst stellte das Büro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen aus Köln die bislang erarbeiteten Zwischenergebnisse des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts vor (kurz: ISEK). Dabei stand die Erläuterung der doch nicht ganz einfachen Begriffe ISEK und Sanierungsgebiet im Vordergrund.

Das ISEK hat für die kommenden Schritte eine herausragende Bedeutung, denn es ist die Grundlage für den angestrebten Antrag bei der Städtebauförderung (in den FAQs erläutert) im kommenden Jahr. Der gesamte Erarbeitungsprozess mündet dabei in eine Liste von Maßnahmen, die in den kommenden 10 bis 12 Jahren - mit finanzieller Unterstützung von Bund und Land - umgesetzt werden können.

Ziel der Stadt Gladbeck ist es, in der Zeit die Bereiche Mitte und Butendorf fit für die Zukunft zu machen und damit zum Zusammenwachsen der Stadtteile beizutragen. Das heißt beispielsweise:

  • Unattraktive Stadträume umwandeln und aufwerten

  • Öffentliche Grünflächen vielfältiger für Mensch und Natur gestalten

  • Straßen, Plätze und Parks stärker begrünen

Einen tieferen Einblick in den Arbeitstand bot die Ausstellung, die neben dem ISEK auch die Themen Rahmenplanung 37° Nordost und die Sanierungsmaßnahme behandelte. Zentrale Bestandteile des ISEK waren darin die Analyse von Stärken und Schwächen des ISEK-Gebietes und die daraus resultierenden Handlungsfelder und Maßnahmen.

Für die Diskussion mit den interessierten Bürgerinnen und Bürgern an den Thementischen wurden im Vorfeld vier Aspekte des Maßnahmenplans ausgewählt. Dabei sind v.a. die Neugestaltung des Osteingangs zur Fußgängerzone und der Stadtteilpark Butendorf konkrete bauliche Maßnahmen, die im Rahmen des Förderantrags umgesetzt werden sollen.

Platzgestaltung des Osteingangs der Fußgängerzone

Im Bereich von Oberhof und Bahnhof Ost soll in den kommenden Jahren viel passieren. Die beiden großen Baumaßnahmen sind an dieser Stelle der Bahnhof Ost (neuer Bahnübergang, Verlegung des Haltepunktes) und der Zentrale Busbahnhof (Haltestelle Oberhof).

Für das ISEK rücken aber zwei andere Flächen in den Vordergrund. Der heutige Tunnel als Verbindung zwischen der westlichen und der östlichen Innenstadt soll verfüllt werden, die Querung der Straße und der Bahnlinie ebenerdig erfolgen. Die Planer:innen sehen daher v.a. an der Westseite zukünftig eine neue Eingangssituation zur Innenstadt, die viel einladender werden soll als die heutigen Tunneleingänge. Diese nehmen heute sehr viel Fläche ein, so dass das Potenzial für eine attratkive Neugestaltung besteht.

Die Teilnehmenden nannten als Gestaltungselemente vor allem grüne Bereiche mit Bäumen für den Aufenthalt, weitere Sitzgelegenheiten und Wasserspiele.

Auf der Ostseite entsteht gleich ein komplett neue Platz, der heute so noch nicht existiert, da die Anlage mit Treppen und Rampen den Bereich dominiert. Trotz der Entfernung zur Innenstadt kann dieser Ort trotzdem bereits als Eingang in die Innenstadt aus der östlichen Innenstadt betrachtet werden. Mit dem Café Zeitlos ist zudem eine Nutzung ansässig, die den neuen Raum gut nutzen kann.

Arbeitsergebnis vom Thementisch Platzgestaltung des Osteingangs der Fußgängerzone

Gestaltung des Stadtteilparks Butendorf

Ein prägendes Element des Stadtteilparks ist der Sportbereich mit der Skateanlage an der Horster Straße. Hier wurden bereits erste Schritte unternommen, den Bereich neuzugestalten, wobei die heutige Nutzung erhalten bleibt. Dazu gebt es bereits Anfang des Jahres eine Beteiligungsveranstaltung, bei der die Nutzenden zahlreich vertreten waren.

In diesem Zusammen fällt die Blick automatisch auch auf den Rest des Parks, dessen Bau nun auch schon einige Jahre zurückliegt. Die Anwesenden merkten dazu auch an, dass die Spielflächen und die Wege nicht mehr in dem besten Zustand sind. Darüber hinaus wurde bestätigt, dass die Angebote im Park gut genutzt werden. Zudem werden sich die Freiflächen für die unterschiedlichsten Aktivitäten, aber auch für die Erholung angeeignet. Aus diesem Grund wurden u.a. weitere Sportmöglichkeiten angeregt sowie Ort für den Aufenthalt vorgeschlagen.

Ein Thema betrifft den Radverkehr durch den Park, der nicht als störend empfunden wird. Stattdessen wird der Park als wichtige Route für den Radverkehr identifiziert, die es zu unterstützen gilt. Dabei sind vor allem die Zugänge zum Park und die Übergänge in die angrenzenden Straßen zu beachten.

Arbeitsergebnis vom Thementisch Stadtteilpark Butendorf

Straßenraumgestaltung am Beispiel Ringeldorfer Straße

Die „passenden“ Maßnahmen zu finden, scheint im Bereich Mobilität eine besondere Herausforderung zu sein. Anwesende tauschten sich am Beispiel der Ringeldorfer Straße darüber aus, wie Straßenräume zukünftig aussehen könnten. Mehr oder weniger Parkplätze? Raum für Zufußgehen und Radfahren, attraktiv und sicher? Wie schaffen wir es, dass Verkehrsregeln eingehalten werden? Wie lässt sich das baulich unterstützen? Solche Fragen stellen sich an vielen Orten in Gladbecks „urbanen Lagen“, wie die Planer:innen sie nennen.

Arbeitsergebnis vom Thementisch Straßenraumgestaltung am Beispiel Ringeldorfer Straße

Mein Gladbeck – Mein Beitrag

Das bürgerschaftliche Engagement ist seit jeher Bestandteil von Fördermaßnahmen und wichtig für den ausgewählten ISEK-Bereich, der selbst sehr unterschiedliche Teilbereiche hat. Aus diesem Grund wurde das Thema auch als ein wichtiger Bestandteil des ISEK in der Veranstaltung besprochen. Beim bürgerlichen Engagement gilt es vor allem diejenigen zu finden und anzusprechen, die etwas tun möchten und diese gleichzeitig über die Möglichkeiten zu informieren. Die ISEK-Veranstaltung war dabei ein erster wichtiger Schritt, sich zu vernetzen.

Das besondere an dem Engagement, das im Rahmen der Städtebauförderung unterstützt wird, ist immer der direkte Zusammenhang zwischen den Baumaßnahmen und der Aktivierung der Bevölkerung. Neben dem Stadtteilpark bietet auch die Städtebauliche Sanierungsmaßnahme einige Ansatzpunkte mit dem bürgerlichen Engangement, den baulichen Veränderungen noch mehr Wirkung zu verleihen.

Arbeitsergebnis vom Thementisch Mein Gladbeck - Mein Beitrag

Die Gäste bekamen auch einen Eindruck von den Zielkonflikten, die es bei der Planung gibt. Sie diskutierten über Vor- und Nachteile von Planungsideen, über Nutznießende und Benachteiligte. Und sie formulierten ganz handfeste Erwartungen an Veränderungen: Wenn Flächen neu gestaltet werden, müssen sie später gepflegt und vor Vandalismus geschützt werden.

Insgesamt waren die Gäste sehr interessiert an den städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten und mahnten immer wieder an, dass grüne, attraktive Frei- und Erholungsflächen ein Qualitätsmerkmal der Stadt der Zukunft sind. Politik und Verwaltung sind gefordert, die Transformation der alten Bergbaustadt Gladbeck durch weitere Schritte voranzutreiben.

Hätten Sie auch gerne mitdiskutiert, hatten aber keine Zeit? Oder wussten nichts von der Veranstaltung? Bleiben Sie gerne am Ball mit einem regelmäßigen Besuch hier auf der Projektwebsite. Oder schreiben Sie uns und wir nehmen Sie auf unsere Kontaktliste auf.

Hintergrund:

Bund und Länder stellen jedes Jahr viel Geld für die städtebauliche Entwicklung in Städten und Gemeinden zur Verfügung. Ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) ist definiert als gebietsbezogenes, strategisches und umsetzungsorientiertes Steuerungsinstrument der Stadtentwicklung mit einem ganzheitlichen Planungsansatz. Ein ISEK wird dialog- und prozessorientiert erarbeitet und fortentwickelt, auch in Gladbeck. Es ist Fördervoraussetzung für alle Programme der Städtebauförderung und wichtiger Baustein für die Mittelbündelung von EU-, Bundes- und Landesprogrammen. Die Stadt Gladbeck hat dafür einen Auftrag an ein spezialisiertes Büro vergeben.

Weitere Hintergrundinformationen zum Gladbecker ISEK: Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) | 37° Nordost – Gladbeck wächst zusammen