Die Sitzung des Preisgerichts
Das Warten hat ein Ende. Während Einzelne aus der Fachverwaltung die Entwürfe bereits sehen durften, kann am 7. November 2023 endlich auch das Preisgericht einen Blick auf die Ideen für „37° Nordost“ werfen und darf dann die Besten unter ihnen mit Preisen belohnen. Den siegreichen Teams winkt der Auftrag zur weiteren Bearbeitung der spannenden Planungsaufgabe im Herzen von Gladbeck. Doch wie findet man nun die besten Entwürfe?
Der Wettbewerb für „37° Nordost“ wird nach den Richtlinien für die Durchführung von Planungswettbewerben durchgeführt. Darin wird der Ablauf einer Sitzung des Preisgerichts vorgegeben. Zu Beginn müssen einige formale Schritte abgearbeitet werden. Vor allem muss festgestellt werden, ob das Preisgericht beschlussfähig ist, also so viele Preisrichter:innen anwesend sind, wie es in der Auslobung vorgegeben wurde.
Im Anschluss stellt das begleitende Fachbüro, hier scheuvens + wachten plus, allen Anwesenden die einzelnen Beiträge des Wettbewerbs stellvertretend für die Vorprüfung vor. Die stimmberechtigten Mitglieder des Preisgerichts wissen bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts über die Inhalte der Entwürfe der Teilnehmenden. Diese waren bis zum Tag der Sitzung nur den Mitgliedern der Vorprüfung zugänglich.
Anschließend ist es an den externen Preisrichter:innen, in einem ersten Rundgang die Beiträge aus ihrer eigenen Perspektive zu beschreiben und zu bewerten. Diese Personen haben einen ähnlichen fachlichen Hintergrund wie die teilnehmenden Teams, arbeiten also in den Bereichen Stadtplanung oder Landschaftsplanung und können daher recht schnell die Aussagen eines Entwurfs ausmachen und darüber referieren. Bereits hier kann es sein, dass einzelne Beiträge aus dem Wettbewerb ausscheiden, wenn niemand Stimmberechtigtes der Meinung ist, dass noch weiter über diesen Entwurf diskutiert werden soll.
Im zweiten Durchgang wird dann noch intensiver über die übrig gebliebenen Entwürfe diskutiert, für eine Aufnahme in die engere Wahl ist dann eine Mehrheit der Stimmen notwendig. Das Preisgericht erstellt dann für alle Arbeiten dieser engeren Wahl jeweils eine ausführliche, schriftliche Bewertung und bildet eine Reihenfolge. Vorgesehen ist die Vergabe von jeweils einem ersten, zweiten und dritten Platz. Dazu hat das Preisgericht die Möglichkeit Beiträge mit einer Anerkennung zu belohnen, wenn diese einzelne Aspekte besonders gut gelöst haben, es aber insgesamt nicht für einen der vorderen Plätze ausreicht. Trotz dieser Vorgabe kann das Preisgericht auch eine andere Aufteilung an Platzierungen und damit auch des Preisgeldes vornehmen.
Am Ende eines anstrengenden Tages stehen dann voraussichtlich drei Planungsteams fest, deren Entwürfe die besten Ideen für die Zukunft von „37° Nordost“ enthalten. In der Regel empfiehlt das Preisgericht dann, dass die Stadt mit den drei Preistragenden Verhandlungen über die Vergabe eines Planungsauftrages führt. Ziel muss es nämlich sein, den städtebaulichen Entwurf weiterzuentwickeln, so dass die Planung eines Tages auch umgesetzt werden kann.
Ab dem 9. November 2023 können alle Arbeiten des Wettbewerbs von allen Interessierten begutachtet werden. Dazu werden die Entwürfe im Untergeschoss des Neuen Rathauses ausgestellt und können während der üblichen Öffnungszeiten angesehen werden.
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