Bürger:innenworkshop mal anders: Schüler:innen beschäftigen sich mit „37° Nordost“
Auf Initiative der Werner-von-Siemes-Realschule in der Stadtmitte führte das Projektteam am 11. April 2024 einen ganz besonderen Workshop durch. Interessierte Schüler:innen aus den Erdkundekursen der Stufe 10 hatten die Gelegenheit das Projekt und den Planungsraum „37° Nordost“ näher kennenzulernen und selbst kreativ zu werden. Dabei kam es zu spannenden Einblicken auf beiden Seiten.
Ein großes Problem bei den gängigen Beteiligungsformaten, v.a. in der Stadtplanung, ist es, die junge Generation zu erreichen. Sowohl Informationsveranstaltungen als auch Workshops werden daher in der Regel „nur“ von Personen im fortgeschrittenen Alter besucht. Diese Zielgruppe ist eher bereit, sich die Zeit für solche Termine zu nehmen. Da kam es sehr gelegen, dass eine Lehrkraft der Realschule aktiv wurde und sich beim Projektteam „37° Nordost“ nach Möglichkeiten der Beteiligung der Schüler:innen erkundigte.
Ein ganzer Vormittag stand hierfür zur Verfügung. Zeit genug für eine kurze Einführung in das Projekt und im Anschluss für einen Spaziergang durch das Plangebiet. Von der Kortestraße ging es Richtung Süden bis an die Kreuzung der B224 mit der Schützenstraße. Weiter verlief die Route über die Brücke am Freibad, die Bohmert- und Steinstraße bis zum Festplatz und zur Brücke der Horster Straße über die B224.
Nicht nur der hupende Schwerlastverkehr wusste die Aufmerksamkeit der Schüler:innen zu gewinnen. Auch den Ausführungen des Projektteams zu den einzelnen Aspekten des Projekts wurde gelauscht und Nachfragen wurden gestellt.
Im Rathaus begann dann der eigentliche Workshop. Zwei sehr unterschiedliche Entwürfe aus der Preisgruppe des Wettbewerbs wurden zur Diskussion gestellt. Schwerpunkt war dabei die Fläche der heutigen Großen Steinhalde und des Festplatzes an der Schnittstelle zwischen Butendorf und Stadtmitte. Die Schüler:innen sollten frei denken und kreativ sein, um ihr eigenes Feedback zu den Planungen zu geben. Dabei konnten Sie ihr Wissen aus dem Unterricht zum Thema Zukunftsszenarien einbringen.
Die Ideen der Schüler:innen bezogen sich hauptsächlich auf das Thema Freizeitgestaltung: Einkaufsmöglichkeiten, Kino, Spielplätze, Schwimmbäder oder Jugendtreffs. Aber auch andere Aspekte wie die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Tunnel, die Realisierung von Gründächern und Photovoltaikanlagen oder mehr Kitaplätze waren den Jugendlichen wichtig. Die neuen Grünverbindungen sollten nach Möglichkeit beleuchtet werden, um den Menschen Sicherheit zu geben. Für die eigene Zukunft fehlt eine Hochschule, so dass man für ein Studium nicht wegziehen müsste.
Insgesamt gab es sehr viele interessante Themen zu diskutieren. Dazu kann man zu der Erkenntnis kommen, dass die Jugendlichen neben den eigenen Interessen auch einen breiten Blick für die Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppe haben.
Das Projektteam freut sich sehr über das Interesse der Schüler:innen und deren Rückmeldungen zum Projekt und hofft, auch das Interesse zur Teilnahme an weiteren Veranstaltungen geweckt zu haben.